Pädakustik

Kinderversorgung

Den kleinen Ohren schenken wir besonderes Gehör, denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Gerade im Bereich der Hörgeräteversorgung bei Kindern ist es wichtig, diesen Leitsatz zu berücksichtigen. Als speziell ausgebildete und qualifizierte Pädakustiker gehen wir seit vielen Jahren sensibel auf die jeweiligen Belange im frühkindlichen, kindlichen und jugendlichen Alter ein.

Denn zur erfolgreichen Versorgung hörverminderter junger Menschen gehört wesentlich mehr als nur die Verwendung entwicklungsgerechter Testverfahren zur Auswahl und Einstellung passender Hörsysteme. Die Beratung und Begleitung von Eltern und Angehörigen, aber auch von Erziehern und Lehrern ist ein wichtiger Teil der erfolgreichen Versorgung.

Hörstörungen bei Kindern

Bei ca. 15 von 1000 neugeborenen Kindern fällt eine Hörminderung auf. Wichtig ist frühzeitig zu erkennen, ob ein Säugling oder Kleinkind Hördefizite aufweist. Dies ist von sehr großer Bedeutung, da nach der Geburt die dem Hören zugeteilten Regionen des Gehirns noch nicht vollständig ausgereift sind. Das Erlernen von Sprache findet nur in den ersten Lebensjahren statt und kann später nur unvollständig nachgeholt werden. Im Rahmen der klinischen Diagnostik dient die objektive Audiometrie zur Bestimmung der Hörschwelle. Diese wird bei Säuglingen und Kleinkindern bisher weitgehend im Schlaf durchgeführt, da im Wachzustand Muskelbewegungen die Qualität der Ergebnisse beeinflussen können und daher keine sichere Aussage über das Hörvermögen zulassen. Das Innenohr wird mittels auditorisch evozierten Potentiale (BERA, ASSR, FAEP) untersucht. Nach einem kurzen Schallreiz über das Ohr wird die elektrische Aktivität der Hörnerven und des Gehirns für eine gewisse Zeit verändert. Die Spannungsänderung kann an der Kopfhaut mit Elektroden gemessen werden.

Zur Überprüfung und genaueren Lokalisierung des Hörverlustes wird meist die Messung Otoakustischer Emissionen genutzt. Diese ermöglichen bei Nachweisbarkeit eine Aussage über die Funktionsfähigkeit der Äußeren Haarzellen im Innenohr. Die Tympanometrie (Beweglichkeitsmessung des Trommelfells) sowie die Stapediusreflexmessung (Mittelohrreflex) ermöglichen eine Aussage über die Funktionsfähigkeit des Mittelohres. Bei dem Messverfahren werden akustische Impedanzänderungen erfasst und ausgewertet.